Alle Wege führen ins Chaos


Die Sonne schien auf die riesige Galeere hinab und die junge Cleopatra, Pharaonin von Ägypten, lag auf ihrem Sitz und ließ sich von zwei Sklaven Luft zu fächern.
Sie strich sich durch die seidig schwarzen Haare und richtete ihren Blick auf ihren Gefährten, der sie diese Reise über begleiten sollte. "Sag mir noch einmal, Anubis. Wieso reisen wir diesen Weg?", fragte sie und ihre Stimme war ein Fest für die Sinne.
Durch die dichten Wimpern hindurch konnte sie sein dunkelblondes Haupt erkennen, welches über die aufgetischten Köstlichkeiten gebeugt war. 
Doch auch nach einigen Minuten der Wartezeit, reagierte die Gottheit nicht, welche sich in diese schlichte menschliche Gestalt gewandelt hatte.
Wobei schlicht nicht ganz stimmte. Er passte nicht zu dem, was Cleopatra kannte und bisher gesehen hatte. Sein Körper war wirklich eine Augenweide.
"Eure Gottheit?", fragte sie erneut, etwas lauter, da sie davon ausging, dass er wahrscheinlich keine Lust hatte ihr zu antworten. So wie so oft. "Habt Ihr mich gehört?"
Der Mann zuckte erkennbar zusammen und wirbelte zu der hübschen Pharaonin herum, um sie belegt und mit vollem Mund anzustarren.
"Was?", gab er murmelnd von sich, ehe sich sein Gesicht aufklärte. "Natürlich! Ich bin schließlich Anubis... mit wem sollt ihr sonst gesprochen haben", erklärte er lachend und schluckte die letzten Reste des gebratenen Fleisches herunter. "Ich habe nur gerade... einige Gebete angehört", rechtfertigte er sich mit gehobenem Kinn und streifte ein wenig über das Deck, um sich augenscheinlich umzusehen.
"Wir bestreiten diesen Weg, weil es wichtig ist, dass ich mich in Rom mit jemanden treffe", erklärte er das erste Mal, während Cleopatra ihn neugierig beobachtete. 
Wer konnte so wichtig sein, dass sich ein Gott auf den Weg machte? Natürlich war er auf die Erde gekommen und hatte nun diese menschliche Gestalt, da er - wie Anubis ihr erklärt hatte - in seiner Göttergestalt die Welt zerstören würde, dennoch blieb er ein Gott.
"Warum kommt diese Person nicht zu Euch?", fragte Cleopatra vorsichtig. Sie wollte ihn nicht ausversehen verärgern.
Sie wollte es nicht riskieren, den Zorn eines Gottes auf sich und ihr Reich zu ziehen. 
Anubis ging an einer Reihe von Sklaven vorbei, welche alle mit feinsten versilberten Tellern, dort standen und warteten, falls ihre Gebieterin Hunger bekommen sollte. 
Ausgiebig musterte er das breite Spektrum, was sie boten und gab ein nachdenkliches "Hm", von sich. "Es soll eine Überraschung werden", antwortete er fast schon leichthin, als würden sie im Moment nicht den halben Globus überqueren, um an den Zielort zu gelangen.
Cleopatra wirkte unschlüssig, entschied sich aber dazu, dass sie doch besser nichts dazu sagen sollte. Immerhin hatte sie Anubis zu verdanken, dass sie Pharaonin geworden war und ihre Schönheit hing ebenfalls von seinem Wohlwollen ab. Das er ihr überhaupt so etwas geschenkt hatte, war schon ein Wunder. Immerhin war er ein Gott. Er hatte nichts davon. 
"Natürlich", sagte sie und ließ ihren Blick über das Wasser schweifen.
Das beständige Trommeln unter Deck, dass die Sklaven dazu brachte im Takt zu bleiben, während sie ruderten, war schon längst zu einem stätigen Hintergrundgeräusch geworden.
Die Schritte die Anubis jedoch in ihrer unmittelbaren Umgebung tat weniger. Fast schon schleichend, ging er immer weiter auf die Pharaonin zu und warf dabei ab und an einen Apfel in die Luft, um ihn gleich darauf wieder mit der Hand aufzufangen.
"Ich bin mir sicher, es wird Euch dort gefallen", versuchte er sie zu besänftigen, da sie nicht allzu erfreut über diese Reise zu sein schien.
Aber das war er schon gewohnt. Seine Partner waren nur selten erfreut darüber, wenn er eine solche Reise anberaumte. Aber es gab immer wieder Möglichkeiten sie um zu stimmen.
Cleopatra betrachtete den jungen, blonden Mann, der gekleidet war, wie alle Ägypter zu dieser Zeit. Der weiße Stoff bewegte sich ein wenig im Wind und unterstrich seine raubtierhaften Bewegungen. 
Die Pharaonin spürte wie die Hitze in ihr aufstieg, als sie diesen lauernden Blick aus seinen dunkelbraunen Augen wahrnahm. Sie wusste, was dieser Blick bedeutete.
"Wenn es selbst den Gott der Toten dorthin verschlägt, werde ich bestimmt auch dort meine Vorzüge finden", erklang ihre sinnliche Stimme, während sie nicht mal wirklich darüber nachdachte, wie ihre Worte hätten wirken können. Ein Ort den der fleischgewordene Tod anstrebte... wieso sollte man dorthin wollen? Anubis hingegen wirkte jedoch eher skeptisch und verzog die Augenbrauen zu einem ungläubigen Blick.
"Versucht Ihr einen Gott zu belügen, Cleopatra?", fragte er langsam, beinahe lauernd, während sich der Griff Cleopatras um ihre Armlehnen verstärkte.
"Das liegt mir fern, Anubis", sagte sie und versuchte seinen Blick auszuweichen. "Ich bin nur ... unsicher", sagte sie leise und hoffte ihn ein wenig freundlicher zu stimmen, indem sie es ihm erklärte. "Rom ist nicht gerade ein Ort, an dem man mich willkommen heißen wird."
Die Lippen des Gottes verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, als er vor ihr inne hielt und sich fast schon beiläufig auf Cleopatras Armlehne setzte, als wäre sie keine gefürchtete Pharaonin. 
"Macht Euch darüber keine Sorgen, niemand wird auch nur eines Eurer hübschen Haare krümmen, seid Euch dem sicher", sprach er voller Überzeugung, als wäre es eine Sicherheit, des Schicksals. "Kann ich Euch denn irgendwie milde stimmen?", fragte er nun in einem tieferen Tonfall, als er bemerkte, dass sie sich Land näherten.
Cleopatra wurde sichtlich rot im Gesicht, doch sie wandte dieses nicht ab. Sie konnte sich auf die Verschwiegenheit ihrer Sklaven verlassen, auch dass hatte der Gott ihr versprochen.
"Ich möchte nicht so dreist sein und etwas von euch fordern", sagte sie ausweichend, auch wenn sie gestehen musste, dass sie die Aufmerksamkeit des Mannes doch genoss. Dennoch war sie sich immer bewusst, dass es sich bei diesem um einen Gott handelte und es gehörte sich einfach nicht!
Seufzend lehnte sich Anubis an die Rückenlehne, des Thrones auf dem Cleopatra saß und verschränkte die Arme, als er in den Apfel biss.
"Natürlich würdet Ihr das nicht tun, deswegen biete ich es an", erklärte er schulterzuckend und schielte flüchtig hoch auf den immer größer werdenden Hafen, an den sie anlegen würden.
Cleopatra wich seinen Blicken weiterhin aus, während sie spürte, wie das Angebot ihren Körper doch verlockte.
"Wir werden gleich anlegen. Dies ist sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt dafür", wiegelte sie ab, wusste aber, dass sie sich dennoch überreden lassen würde. Wenn er es von ihr verlangte, würde sie sich nackt auf den Kaimauern räkeln. Und das obwohl sie, trotz ihrer Liebschaften, immer eine recht selbständige Pharaonin war, welche sich nicht von Männern leiten ließ.
Anubis grinste verschwörerisch, doch er versuchte sich dieses nicht anmerken zu lassen, da er bereits wusste wie weit er bei jedem Menschen, mit seiner göttlichen Ausstrahlung gehen konnte.
"Vermutlich habt Ihr Recht. Wir greifen das ein ander Mal auf."
Cleopatra spürte, wie Enttäuschung und Erleichterung sich in ihr breit machten und gegeneinander kämpften. Es war gut, dass er es verschob und gleichzeitig war es schade. Dennoch driftete Cleopatras Gedanken zu dem möglichen Endergebnis und sie schreckte unweigerlich aus diesen auf, als ihr verkündet wurde, dass sie bald anlegen würde.
Sie sog erschrocken die Luft ein und blickte auf zu den Sklaven welche über das Deck huschten und sich daran machten alles fürs Andocken vorzubereiten. 
"Ich bin mir übrigens sicher, dass Euch die bevorstehende neue Bekanntschaft, auch sehr zusagen wird", flüsterte Anubis hinterher und beobachtete Cleopatra aufmerksam aus dem Augenwinkel heraus.
Sie war schon von Natur aus schön gewesen. Er hatte diese Schönheit lediglich erhalten müssen. Generell war sie ein eher leichter Umgang für ihn, da sie sehr gottesfürchtig war. Somit auch leicht zu beeinflussen.
Das Schiff dockte ohne Probleme an und wurde vertraut, während Anubis sich an die Reling begab und die Stadt musterte, die sich vor ihnen aufbaute.
Viereckige Häuser aus weißem Stein. Irgendwie fast langweilig und es wirkte auch irgendwie chaotisch. Das passte sehr gut.
Das hätte er sich auch denken können. Eine chaotische Stadt, für eine chaotische Person. 
Anubis grinste noch breiter und suchte aufmerksam mit seinem Blick die unmittelbaren Passanten ab, um nach einem gewissem Rotschopf Ausschau zu halten.
Doch er entdeckte sie nicht. Was nicht verwunderlich war, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihre Bequemlichkeit aufgeben würde.
"Wohin wird es uns verschlagen, Anubis?", wollte Cleopatra wissen, die sich nicht so wohl fühlte, während die ganzen Leute sie betrachteten.
Auch wenn Ägypten die Kornkammer von Rom war, so war es doch nicht alltäglich, dass sich ausgerechnet die Pharaonin in Rom, oder zumindest Ostia Anitca, der Hafenstadt Roms, befand.
Mit einer fließenden Bewegung hievte er sich über das massive Holz des Schiffes und kam mit einem dumpfen Aufprall auf dem Holzsteg zum Stehen.
"Zum Kaiser natürlich", lachte der dunkelblonde Mann und blickte zu Cleopatra hinauf, um ihr zu deuten ihm zu folgen.
Diese wirkte überrascht und ein wenig irritiert von seinem Sprung. Sie selbst wartete, bis man ihr den Weg angenehmer gestaltete. Immerhin konnte sie hinfallen und sich verletzten. Der Gott nicht.
Und was wollte dieser vom Kaiser?
Gut er war ein Gott und wahrscheinlich gab er sich nicht mit weniger, als der Gastfreundschaft des Kaisers zufrieden, aber wie sollte man das erklären? Immerhin hatte Cleopatra ihm ein Versprechen geben müssen. Dass sie nie verriet, wer er wirklich war.
Die Sklaven ließen der Pharaonin einen Steg zurecht richten, damit diese sich zu ihrem göttlichen Begleiter begeben konnte. 
Dieser war gerade dabei sich ausgiebig zu strecken und seine Muskeln zu dehnen, nach der langen Reise auf dem Wasser, war es erleichternd, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Viele der Blicke des Volkes bedachten Cleopatra sowohl mit Skepsis, als auch mit Misstrauen. 
Anubis jedoch schien nichts von all dem zu bemerken, sondern machte sich den Weg frei, als würde dieses Land ihm selbst gehören.
Was es wohl auch irgendwie tat. Er war immerhin ein Gott.
Trotzdem war seine Erscheinung durch und durch menschlich. Bis auf dieses eigenartige Schimmern und Glühen von dem sich Cleopatra nicht sicher war, ob nur sie es sah und die anderen vielleicht nur wahrnahmen. Es war ihm nicht abzusprechen, dass er eine göttliche Ausstrahlung hatte.
Und er schien auch genau zu wissen, wohin er sich begeben musste.
Es dauerte nicht lange bis Anubis vor einem großen palastähnlichen Gebäude zum Stehen kam. Es war keine Pyramide und auch nicht mal halb so groß wie die Bauten ihrer Ahnen. Dennoch hatte es einen ganz eigenen Stil und verbarg eine Kultur, welche nicht ganz mit der der Ägypter übereinstimmte. Das bemerkte sie jedenfalls spätestens als sich einige Wachen, wie Cleopatra vermutete, dem Gott der Toten in den Weg stellen und ihm somit den Eintritt verwehrten.
Anubis jedoch blieb charmant, während Cleopatra sich immer unwohler fühlte. Das war keine gute Idee.
"Ich will zu Caesar, ich werde erwartet", erklärte der Gott ohne zu zögern und die Wachen wirkten ein wenig verwirrt bei seinen Worten.
Dann warfen sie sich fragende Blicke zu, denn der blonde Mann hatte eindeutig ihre Sprache gesprochen.
Cleopatra schluckte unruhig, als sie ihren braunen Blick stetig umher huschen ließ. Sollte sie sich einmischen? Es widersprach jedem erdenklichem Gesetz, sich in die Angelegenheiten eines Gottes einzumischen. Das wäre mit nichts zu entschuldigen.
"Entweder ihr lasst mich eintreten, oder ich werde das selbst übernehmen... nur das ihr es im Endeffekt bereuen werdet mich nicht reingelassen zu haben", erklärte er ruhig mit einem fast schon ironischem Lachen in der Stimme.
"Ich denke nicht, dass Gewalt nötig sein wird", erklang eine Stimme, die sofort Cleopatras Aufmerksamkeit hatte. Sie hatte dieselbe Melodie an sich, die auch die Stimme des Gottes so anziehend machte.
Um eine Ecke des Gebäudes trat eine Frau mit einem Haar, das wie dunkle Kirschen glänzte. Es fiel ihr in sanften Wellen über die Schulter und ein leichter Violettschimmer war darin zu erkennen. Etwas, das Cleopatra noch nie gesehen hatte.
Ihr kleiner, wenn auch gut geformter Körper war in ein weißes Kleid gehüllt das der Mode her weder rein ägyptisch, noch römisch war.
Wie hypnotisiert betrachtete sie die Frau und ihre geschmeidigen Bewegungen, während diese langsam auf sie zukam. Anubis schien sich ein wenig zu entspannen und sie meinte sogar ein Funkeln in seinen Augen erkennen zu können, als dieser den Kopf ein wenig neigte. 
Auch wenn Cleopatra nicht so recht wusste wieso, packte sie bei diesem Blick ein wenig die Eifersucht. Allerdings war ihr nicht wirklich klar, wieso sie es verstehen konnte. Denn auch sie beäugte sie Frau mit fasziniertem Blick.
"Du hast ja ganz schön auf dich warten lassen. Wäre es zu viel verlangt gewesen, mir ein Stück entgegen zu kommen?", lachte Anubis grinsend und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ja natürlich. Es ist mitten am Tag. Ich habe meinen Schönheitsschlaf gehalten", erklärte die Rothaarige mit dieser melodischen Stimme und streckte einladend die Arme aus. "Oder wäre es dir lieber gewesen ich hätte meinen Schlaf nicht bekommen?", fragte sie und ihr Blick aus diesen umwerfenden und unmenschlichen goldenen Augen wirkte ein klein wenig lauernd, aber auch belustigt.
"Du bist auch ohne bezaubernd", wiegelte er ab und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Hast du auch vor uns herein zu bitten oder bist du immer so unhöflich zu Gästen?", fragte er nun provokant und scheute den Blick der Rothaarigen keine Sekunde.
"Anubis ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist", warf Cleopatra ein und versuchte nicht ihre Wächter zu beachten, welche aufmerksam alles und jeden um sie herum beobachteten, um mögliche Gefahren zu vermeiden. 
Doch der Blonde machte nur wieder eine Handbewegung Richtung der Pharaonin und ignorierte diese.
"Oh", machte die Rothaarige, als hätte sie bemerkt, dass sie etwas vergessen hatte. "Natürlich. Wie unhöflich", sagte sie und wandte sich an Cleopatra. "Ihr müsst Cleopatra sein. Es freut mich sehr euch kennen zu lernen. Kommt doch herein. Ich bin mir sicher, dass Caesar sich ebenfalls über Eure Gesellschaft freuen würde", erklärte sie und als wäre dass das Zeichen dafür, traten die Wachen zurück und machten Platz. Cleopatra wirkte ein wenig eingeschüchtert und fühlte sich fehl am Platz, dennoch versuchte sie ein selbstsicheres Äußeres zu wahren.
Als Pharaonin war sie das zum Glück gewohnt und somit schritt sie mit erhobenem Kinn durch die goldenen Tore und betrat den inneren Hof, welcher wohl zum Inneren des Palastes führte. Anubis dagegen, verzögerte seine Schritte etwas, dass er einige Schritte hinter ihr und ihren Wachen lief. 
Eine ungewöhnliche Geste für ihn, doch er würde schon seine Gründe haben.
Aus den Augenwinkel bemerkte Cleopatra wie die faszinierende Rothaarige ihm zulächelte und dann einen etwas anderen Weg einschlug. Wahrscheinlich um ihnen zuvor zu kommen und sie anzukündigen.
Hoffte Cleopatra zumindest. Sie fühlte sich nicht ganz wohl dabei vor Caesar zu treten, ohne zu wissen, was sie sagen, oder tun sollte.
Immerhin gab es an sich auch keinen Grund für ihr Auftauchen. Jedenfalls keinen, der sie persönlich betrat. Es ging hierbei allein um Anubis Willen. 
Misstrauisch schielte die Schwarzhaarige in dem strahlendweißen Gewand zu dem Gott der Toten, welcher die dunklen Augen rollte, als wäre etwas nicht in Ordnung. 
Einige der Wachen lösten sich von ihren Posten und nach einer kurzen Übersetzung von Anubis, baten diese Cleopatra und ihre Wachen ihnen zu folgen.
Also folgten sie ihnen, bis sie in einen Saal geführt wurden, indem sich Caesar befand. Er wirkte gelangweilt und definitiv nicht so, als würde er jemanden erwarten.
Als er Cleopatra, die noch immer voraus ging, erblickte, wirkte er überrascht und dann verwundert, als sich Anubis zu ihr gesellte.
Der Gott lächelte lediglich und faltete die Hände auf seinem Rücken. 
"Caesar wie ich annehme", meinte er und trat einige Schritte nach vorne um Cleopatra zu überholen. "Tut uns leid, dass unsere Ankunft so lange gedauert hat, doch ihr könnt euch nicht vorstellen wie müde Sklaven während einer solchen Arbeit werden können", erklärte Anubis seufzend als wäre es ein alltägliches Problem was es in gewisser Hinsicht auch war.
Caesar wirkte ein wenig überrascht und Cleopatra war der Meinung, dass er nicht aussah, als hätte er sie erwartet.
"Was ist das für ein seltsamer Mann?", fragte er offensichtlich an Cleopatra gewandt, ehe er sich suchend neben sich umsah und bemerkte, dass dort niemand war, obwohl er es erwartete.
Sein Blick glitt suchend umher und er erkannte, wie der blonde Mann die Hand hob und mit dem Finger nach oben zeigte.
Dort, unter der Dachkuppel auf einem Balken waren rote Haare zu erkennen und ein Kissen. 
Der Kaiser seufzte gefrustet und legte seine Stirn in seine Handfläche um einen seiner Wachen ein stummes Handzeichen zu geben. Scheinbar war so eine Situation nichts Ungewöhnliches in diesem Palast.
"Mein Hohepriester Anubis", antwortete Cleopatra und versuchte die merkwürdigen Umstände zu ignorieren.
Neben Kaden tauchte plötzlich ein Grinsen auf, ehe auch der Rest eines Körpers sichtbar wurde.
Die junge Frau mit den roten Haaren ähnelte auf einmal viel mehr einer Katze, als einem Menschen. Auf ihren Kopf fielen die Haare, als wären sie Katzenohren und für einen Moment glaubte Cleopatra auch einen Katzenschwanz zu erkennen, doch das war sicherlich nur Einbildung.
Die Frau umkreiste den Blonden wie ein Raubtier. "Hohepriester, ja?", fragte sie und grinste. "Egal, ich nenne dich trotzdem Kaden", trällerte sie gut gelaunt.
Der Mann den die Rothaarige Kaden genannt hatte, lächelte gepresst und warf ihr einen eindringlichen Blick zu.
"Ja, Hohepriester und nenn mich nicht so!", flüsterte er eindringlich zu der katzengleichen Frau. 
Cleopatra runzelte irritiert die Stirn.
Kaden? Nicht mal in seiner menschlichen Gestalt vor anderen oder seiner Sklaven hatte er einen anderen Namen benutzt als seinen göttlichen.
Sie erinnert sich noch genau daran, als sie ihn das erste Mal in seiner Tiergestalt getroffen hatte. Wie ein kleiner Schakal, der er war in beinahe schon goldenem Fell. Er war sogar überrascht gewesen, dass sie seinen Namen gekannt hatte, als sie ihn Anubis genannt hatte. Dennoch schien er sie nicht anlügen zu wollen und stand zu seinem Namen. 
Doch wieso jetzt nicht?
Die Rothaarige grinste. "Oh, darf ich nicht, du weißt ich mag den anderen nicht. Anubis", hier erzitterte sie gespielt, was nur Kaden erkannte. "Du nennst mich doch auch nicht Victoria."
Vielsagend hob Kaden eine Braue und blickte sein Gegenüber schmunzelnd an. Die beiden Herrscher welche sich nun in einer Art Kulturschock gegenüber standen, schienen sie gar nicht mehr zu beachten.
"Victoria?", schnaubte er mit einem leisen Lachen und schüttelte den Kopf. Er hatte sich nur als Anubis ausgegeben, weil Cleopatra ihn für diesen hielt. Er war ein Fuchs, kein Schakal, doch diese schien ihn aufgrund seiner Erklärung, dass er ein Gott war, für Anubis zu halten, den Gott der Toten.
Dabei war er Kaden, der Fuchsgott der List und Verschlagenheit. Er hatte absolut nicht mit dem Tod am Hut! Das war die Aufgabe des Rabengottes nicht seine.
Doch wieso einer Frau widersprechen, die aufgrund ihrer Gottesfurcht bereits ist alles zu tun was man verlangt? 
Aber wie war es nur dazu gekommen, dass sich Sezuna, die Katzengöttin des Chaos und der Faulheit für Victoria, die römische Göttin des Sieges ausgab? Wahrscheinlich war es eine längere Geschichte als seine.
Sezuna lächelte und hackte sich bei ihm unter. "Komm, ich zeige dir diese wundervolle, chaotische Stadt und dabei können wir uns ein wenig unterhalten, während Cleopatra Caesars Gastfreundschaft genießt."
Kaden drehte sich kurz halbherzig um und bemerkte, wie diese bereits in einen anderen Raum geführt wurde. Er seufzte und wandte sich wieder Sezunas Führung zu.
"Meinetwegen, aber ich war die letzten Tage auf dem Wasser und hab nicht als Gemüse und Fleisch gegessen. Also bitte nicht wieder etwas, wo wir im Endeffekt Besuch von der staubigen Eule bekommen würden", erklärte der Blonde und passte sich Sezunas schlendernden Schritt an. 
Es war nicht unüblich, dass Götter von der Eulengöttin der Weisheit besucht wurden, wenn sie zu lange auf der Erde waren, oder auch dort ihr Chaos verbreiteten. 
"Nein, es wird ganz langweilig und es gibt gut zu essen", erklärte Sezuna mit einem Lächeln das Kaden verriet, dass die Chance, dass die Eule sie wieder einmal besuchen kam, doch recht hoch war. Dennoch freute er sich auf das kleine Abenteuer.

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